„Irgendwie ist irgendwas ja völlig ausgerastet!“
Das war mein Gedanke als ich sah was am Weihnachtnachmittag in einem schwedischen Sender lief.
- Da hatte der Smutje sich mal wieder tüchtig ins Zeug gelegt und ein traditionelles, schwedisches „Julbord“ serviert das so reichhaltig und lecker war...wir vergaßen tatsächlich die Geschenke der Seemannmission auszupacken sondern holten das am Tag später nach.
- Zu einem „traditionellen“ Essen gehören außer verschieden eingelegten Heringen und Lachs, dann kalte Platte mit Leber- und anderen Pasteten, gefolgt von Kohlgerichten und Salaten mit Majonäse, natürlich Schinken, gegrillte Rippchen, kleine Frikadellen, Prinswüerstchen und als Nachtisch süssen Reis und zum Abschluss eine kleine Käseplatte.
- Allerdings, das einzig wirklich Traditionelle bei unserem Essen dürfte „Janssons frestelse“...sprich „Verfuehrung“, ein Kohlgericht und der süsse Reis gewesen sein das wohl auf dem Klapptisch der ehemaligen „Svenserum-bewohner“ zu Weihnachten stand.
„Janssons frestelse“ ist ein Kartoffelauflauf der mit Milch und Sahne übergossen und mit Ansjovisfischchen gemischt erst im Ofen gegart und dann mit Brotstreuseln überbacken wird.
Obwohl so wenig Ingredienzen, obwohl ganz einfache Zutaten, so schmeckt diese Essen jedesmal anders!
Ich selbst finde zu diesem Gericht nur den Ausdruck „einfach himmlisch“ genau passend!
- Nachdem wir über eine Stunde in guter Runde gemütlich und von der Ostsee leicht gerollt die Tafel aufhoben um ein wenig Ruhe zu bekommen wollte ich sehen ob nicht ein Konzert im Fernsehen gezeigt wurde.
- Also, den Affenkasten angeschmissen und dann kam mir spontan obiger Gedanke.
- Da wurde nämlich im ersten (oder war es das zweite?) schwedischen Fernsehen kein Konzert gezeigt, oh nein.
Da kam etwas viel „Passenderes“ zu diesem Tag des guten Essens das auf den allermeisten schwedischen Tischen stand.
- Es lief nämlich ein...Kochprogramm!
- Um ehrlich zu sein: manchmal verstehe ich die Welt in der ich lebe ganz einfach nicht!
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9 Kommentare:
Hej Käppi
Kochsendungen (Radio / TV) löschen mich ab.
Das ist wie ........ ohne ........
(... und das Füllen der Leerstellen überlasse ich Deiner Kreativität und Phantasie *schmunzel*)
Ganz liebe Grüsse aus dem süd-germanischen Eis-Nebel, Wildottir :)
Hej Wildottir
Du meinst sicher "eine Promenade ohne Hund"...:-)
Geschichtlich gesehen so sind viel "Brot und Spiele" ein Zeichen für eine Gesellschaft auf dem absteigenden Ast.
Und wenn ich mich in Schweden umschaue, so sehe ich wie diese "Poker-Seiten" und Kochprogramme förmlich explodieren.
Machen wir uns nichts vor, die besten Zeiten liegen hinter uns...
Herzlichen Gruß von der grauen Ostsee
Käppi
In den beiden 10 Jahre andauernden Weltkriegen starben 55 Mio. Menschen. an jedem einzelnen Tag töten wir heute über fünf mal so viel Tiere. 300.000.000 ! Diese Tiere leiden. Wir brauchen keine tierischen Produkte um gut und gesund leben zu können. Im Gegenteil. Go Vegan.
Hej
Dass Tiere durch unsere Behandlung leiden ist leider ein Faktum.
Und wer etwas weiter nachdenkt, der muss feststellen: die ganze Welt leidet unter unserer Behandlung!
Ob wir tierisches Eiweiß brauchen oder nicht, darüber streiten sich nicht nur die Gelehrten.
Meine Fingernägel und Haare wachsen allerdings besser an Bord wo Fleisch serviert wird (ich kann und will mir keine Extrawurst an Bord braten lassen...und sei es eine aus Soja)als an Land wo ich in erste Linie vegetarisch esse, allerdings auch Milchprodukte.
Und ob Du es glaubst oder nicht, aber ich habe meinen "glücklichen" Salat im eignen Garten bei der Ernte (ich schnitt ihm ja im wahrsten Sinne des Wortes den Kopf ab) auch "schreien" hören.
Abschließend will ich nur sagen: mir sind Fundamentalisten jeglicher Art suspekt und wenig überzeugend da sie schlicht und einfach in meinen Augen ein Tunnelsehen haben...
Gruß von den Weiten des(dunklen) bottnischen Meerbusens.
Kap Horn
nochmal der Veganer:
vielen Dank für Deine Antwort !
ich verfolge Deinen Blog nun seit einigen Jahren und es freut mich sehr, dass es Menschen wie Dich gibt, die weiter denken und fühlen als der Normalo-Bürger unserer Unrechtsstaaten es scheinbar tut, denn sonst wären wir nicht in der desaströsen Lage die Du so oft beschreibst. Was mir allerdings unzugänglich ist, ist, dass selbst ein so einfühlsamer kluger Kopf wie Du, der viele Zusammenhänge im Großen wie im Kleinen ganz von selbst herleitet, dass dieser Mensch nicht auf die simpelste und weitreichenste aller Zusammenhänge kommt: unsere tagtägliche Nahrung.
Du schreibst über Wasserknappheit. Hauptgrund für die Wasserknappheit ist die "Nutz"tierhaltung. Warum ? Weil die Nahrung der "Nutz"tiere bewässert werden muß um zu wachsen. Dafür werden Unmengen von Wasser benötigt. Für die "Produktion" (perverses Wort wenn es um Lebewesen geht) von 1 kg Rindfleisch benötigt man bis zu 15.000 Liter Trinkwasser und 15 kg Getreide. Hinzu kommt die Verschmutzung des Wassers durch Gülle, die von 60 Mrd. jährlich getöten Nuztztieren massig produziert wird. Du kennst als Kapitän die sauerstoffarmen Todeszonen der Ozeane und Meere, deren Hauptgrung Gülle ist.
Du schreibst über Energie, und erkennst doch nicht, dass die "Produktion" unserer Nahrung der größte Energieverschwender überhaupt ist. Zudem kommt, dass über 50 % des CO² durch die Nutztierhaltung produziert wird, was mehr ist als der gesamte Verkehrssektor zusammen produziert.Weit Über 50 % der Weltgetreideernte wandert in die Tröge der Massentierhaltung, während eine Mrd. Menschen hungert. 99 % aller tierischen "Produkte" kommen aus Massentierhaltung.
Milch ist für Babys. Und Kuhmilch ist für Kuhbabys - das hat die von Dir so gepriesene Natur so eingerichtet. Kuhmilch ist der Hauptgrung für Calciummangel beim Menschen. Siehe Ostheoporoseraten in Ländern pro Liter Kuhmilchkonsum. Auch hier hat die Werbemaschinerie ganze Arbeit geleistet (und diese komplett vekehrt) !
Regenwälder werden gerodet um Getreide anzubauen das an die Ausnutztiere verfüttert wird.
Im Übrigen streitet sich kein Gelehrter mehr darüber, dass tierisches Eiweiß Gift für den Pflanzenfresserkörper eines Menschen ist. Die Zusammenhänge zu Zivilisationskrankheiten wie Herzinfarkte, Schlaganfälle, Krebs, Osteoporose, Diabetes usw. sind hinlänglich erforscht (ich empfehle die umfassendste Ernährungsstudie die je gmeacht wurde, die "China study").
Verantwortungsbewußte Menschen, die noch dazu eine ordentliche Portion Mitgefühl zu Ihren Mitgeschöpfen, den Tieren, besitzen, als Fundamentalisten zu bezeichnen empfinde ich als töricht.
Veganer werden oft als extrem bezeichnet. Dabei ist eigentlich das extrem was Veganer zu Veganern gemacht hat - die schamlose Ausbeutung von Mrd. von Tieren mit all dem Schaden den sie Mutter Erde zufügt.
Wenn ich einen Frucht esse, dann schreit sie nicht. (Pflanzen haben kein zentrales Nervensystem und kein Gehirn wie empfindungsfähige Tiere). Es ist absurd den abgeschnittenen Kopf eines Salates mit einem abgehauenen Kopf von jährlich 60 Mio. ermordeten Schweinen - allein in Deutschland (!) - zu vergleichen. Ganz zu schweigen von den 40 Mio. Kücken (ebenfalls nur Dtld. !) die vom Fliessband fallen und lebendig geschreddert werden nur weil sie männlich sind und keine Eier legen können.
Wenn alle Menschen so essen würden wie die "fortschrittlichen" Nationen bräuchten wir 5 Planeten Erde. Wir haben nur eine und sie stirbt wenn wir so weiter machen.
Die Ozeane werden in 30 Jahren leergefischt sein wenn wir weiter Fisch essen wie wir es momentan tun. Die Kettenreaktionen die auf das Sterben des Ökosystems Meer folgen sind immens - auch heute schon. Wir befinden uns heute in einer Zeit des Artensterbens die größer ist und schneller von statten geht als die zur Zeit des Aussterbens der Dinosauerer. Hauptgrund dafür ist unserer fatal falsche Ernährung.
Wenn du mit Deinen Krallen und Deiner naturgegebenen Schnelligkeit in der Lage bist ein Tier im Wald zu fangen und mit Deinem Raubtiergebiss zu töten und wenn Du dann den Geruch der Gedärme die Dir entgegenkommen als wohltuend empfindest und Du Dich nicht dabei übergeben mußt und Du das so eben erlegte Tier roh isst(selbsteverständlich ohne das Fleisch zu kauen) dann vergiss alles was ich eben schrieb. Anderenfalls würde es mich freuen wenn Du in Bezug auf die Nahrung die wir tgl. zu uns nehmen die selben großartigen Zusammenhänge herstellen kannst wie zum Rest über den Du hier auf Deinem Blog so wundervoll schreibst.
Das Thema ist zu umfangreich und vielschichtig um hier näher darauf eingehen zu können. Bitte informiere Dich.
Hej Veganer
Erst ein Mal Danke für Deinen langen Kommentar und ich stimme vielem das Du schreibst schon lange zu und weiß um die Umweltbelastung die damit einhergeht.
Da Deine Argumente sehr viele sind, so werde ich mal versuchen meine Sicht auf dieses Thema in einem extra Beitrag nieder zuschreiben.
Nur so viel: vor vielen Jahren nahm ich einmal die Möglichkeit die sich mir bot wahr einen jungen, freilaufenden Hahn, der sich mit dem "Gockel" nicht so gut verstand, aus dem Leben in den Ofen und weiter in meinen Magen zu befördern.
Die "Handarbeit" hat mir keine Freude bereitet, aber geschmeckt hat er.
Und was den Salat betrifft, so habe ich ihn "gehört" oder wenn Du so willst, gespürt und im gleichen Augenblick Buddhas Gedanke innerlich verstanden:
"Alles Leben bedeutet Leid".
Allein dadurch dass ich lebe, so füge ich anderem Leben Leid zu!
Da führt kein Weg dran vorbei...!
Genau so wenig führt kein Weg an dem Untergang der Welt so wie wir sie kennen vorbei.
Wir haben, im wahrsten Sinne des Wortes, so viel Masse ins rollen gebracht dass wir sie nicht mehr aufhalten können.
Und die Beschleunigung der Masse geschieht jetzt, vor unseren Augen...
Ich werfe deshalb allerdings nicht das Handtuch...sondern schaffe mir Bienen an!
Gruß von der "See von Åland"
Kap Horn
Hej Käptn,
Da stimmen wir völlig überein: "Alles Leben bedeutet Leid".
Wir können nicht unschuldig leben, so viel ist klar. Allerdings können wir versuchen so unschuldig wie mgl. zu leben.
Das versuchst Du. und das versuche ich. Und viele mit uns. Ich halte das Ernährungsthema einfach für den größten und meist noch völlig ungenutzten Hebel auf dem Weg zum unschuldiger Leben.
Wie gesagt: die Auswirkungen betreffen fast alle unsere Probleme auf der Welt im Kern. Und es ist kein Faktum das das so bleiben muß. Es geht vlt. auch gar nicht darum den Untergang der Welt aufzuhalten - das können wir vermutlich wie Du schreibst eh nicht mehr, aber es geht darum so wenig wie mgl. dazu beizutragen und sich in den Spiegel schauen zu können und dabei das Gefühl zu haben ich habe alles getan was ich konnte. Es geht um Aufrichtigkeit sich selbst gegenüber.
Genauso wenig wie es einen Sinn im Detail gibt wenn es keinen Sinn im Ganzen gibt, macht es Sinn sich mit den Problemen der Welt zu befassen, sich umzustellen, und dabei den größten aller Hebel nahezu komplett zu vernachlässigen.
Ich glaube auch das alles was Ist Leben in sich trägt, sonst wäre es nicht. Allerdings glaube ich das wir weniger Leid anrichten wenn wir reife Früchte, Gemüse, oder Salat ernten die sonst verschimmeln und verfaulen würden, als wenn wir 60 Mrd. Tieren pro Jahr den Kopf abschlagen nachdem wir Sie durch ein Martyrium gejagt haben.
(Im Übrigen müssten wir weniger Getreide oder Gemüse "töten" wenn wir statt Fleisch vegan essen, weil wir von 15 kg Getreide eine Menge Bäuche satt bekommen, von 1kg Fleisch hingegen nur wenige. Warum die Pflanzen also über den energiefeindlichen leidvollen Tötungsumweg durch den Leib eines anderen Lebewesens aufnehmen, wenn das nicht nötig ist, sondern uns sogar schadet und die Welt mit Sicherheit auf schnellstem Wege in den Abgrund führt?!)
Gruß.
Der Veganer.
Hej Vegan
Siehe meinen Beitrag: "Jedermanns Kost"
Gruss mitlerweile von der nördlichen Ostsee
Kap Horn
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