Hintergründiges

1. Mai 2013

Abfällige Gedanken

Ein zweifelhaftes Wahrzeichen ist der Berg in den fünfundzwanzig Jahren seit ich in der kleinen Küstenstadt wohne geworden.

- Man sieht ihn schon von weitem wenn man sich der Stadt von Norden nähert, und er wird höher und höher. Es ist der Abfallberg für die Stadt und ihrer Umgebung.
Obwohl recht fleißig sortiert wird, obwohl vieles Kompostiert wird, verbrannt im Heizkraftwerk oder in die Biogasanlage gelangt, so wächst er ständig.

- Natürlich produziere auch ich Abfall aber es ist möglich ihn sehr, sehr gering zu halten. So ist die Mülltonne von 160 Litern in unserem Zwei-Personen-ein Hund-Haushalt die alle vier Wochen geleert wird oft nur halbvoll, meist gar weniger.

- Zum einen liegt es ganz sicher daran dass unser Konsum sehr gering ist, zum anderen auch dass alles wo möglich nach Art sortiert und in die Wiederverwertung geht. Dazu gehört Plastik, Pappe und Papier, Metall, Batterien, Lampen, Elektronik und anderer, gefährlicher Abfall wie Farbreste.
Wir haben einen eigenen Kompost in den selten Essen gelangt, und Konsumwaren in grossen Pappkartons sind ganz wenige.

- Wo der Abfall noch geringer ist, ist im Torp. Da verwende ich zwar immer wieder einmal Konserven da sie die beste Möglichkeit sind auf lange Zeit Vorrat im Hause zu haben. Aber auch hier wird was immer möglich sortiert und in den Kreislauf zurückgeschickt.
Meist wird es selbst in einer Woche dann nicht mehr als eine halbe Plastiktüte voll die mit zurück in die Stadt kommt.
Eine Mülltonne habe ich keine. Und brauche auch keine.

- Jetzt ist es ja so dass alles auf der Erde sich in einem Kreislauf befindet, nichts verschwindet auch wenn uns beispielweise das WC etwas anderes vorgaukelt.
Nur, nicht alles was wir Menschen als Abfall produzieren passt in natürliche Systeme sondern sind eher als lebensfeindlich zu betrachten.

- So kommt zum Beispiel selbst unsere Medizin die unachtsam weggeworfen wird via dem Essen unerwünscht zurück, Pesti- und Fungizide kommen mit dem Brot oder Rindfleisch (das vielleicht gar keines ist) wieder auf unseren Teller.
Aber das ist eine ganz andere Geschichte, eine Geschichte in der schneller gelogen wird als ein Pferd trabt und deren Thema ich schon am 10ten November 2011 kurz berührte.

- Auch da muss und wird sich etwas ändern denn wir werden nicht mehr einfach wertvolles Material wegwerfen können. Es kommt ganz sicher auch die Zeit und wir werden sogar alte Müllberge wieder aufgraben und abtragen. Denn was dort vergraben liegt, wird zum "Bodenschatz" in einer Welt wo Rohmaterial ständig weniger wird.



- Ich war sowieso schon immer der Auffassung: Wenn Du wissen willst wo ein Teil Deines Geldes bleibt, dann schau mal in Deine Mülltonne...

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2 Kommentare:

  1. Ich verstehe auch immer nicht, wie manche Menschen so sehr viel Abfall "produzieren" können. (Unsere ehemaligen Nachbarn z. B. ... ging gar nicht!) Uns hat auch 4-wöchentlich eine 80-Liter-Tonne gereicht. Wir trennen penibel gelben Sack, Papier, Glas, Müll. Ich verstehe auch die Leute nicht, die sich die Mühe machen, ihren Sperrmüll oder Gartenabfall im Wald zu entsorgen. Hier gibt es an jeder Ecke Receyclinghöfe, wo man kostenlos seinen Abfall los werden auch, auch Samstags!

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  2. Hej Malcesine

    Ich verstehe dass schon. Viele Menschen konsumieren viel, und da bekommt man den Abfall mit beim Kauf...und bezahlt natuerlich auch dafuer.

    Leider haben auch viele Menschen noch nicht begriffen dass es so nicht weiter geht.
    Und ein Schritt in die neue Richtung ist auch eigene Verantwortung zu uebernehmen.

    Allerdings, Abfall wird mittlerweile immer mehr als Resource gesehen.

    Wirst schon sehen, alte Muellhalden werden wieder aufgegraben!

    Kap Horn

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