Da läuft zurzeit ein Drama im Mexikanischen Golf das genauso gut alle Ingredienzen für einen
längeren Stromausfall in einer Stadt beinhaltet.
- Schon seit Sonntag war der Karneval an Bord des
Kreuzschiffes „Carnival Triumph“ vorbei als ein Brand im Maschinenraum das Schiff stilllegte.
Niemand von den 3143 Passagieren 1086 Besatzungsmitgliedern
ist zu Schaden gekommen wie ich lese, das Feuer ist gelöscht aber das Schiff
hat nur ungefähr zwanzig Prozent seiner Energie zur Verfügung.
- Und da ich das Leben an Bord, wenn auch nur
von einem Tanker mit elf Besatzungsmitgliedern, kenne, so kann ich mir ungefähr
vorstellen was dort passiert.
Ich weiß auch noch immer wie es vor achtundzwanzig Jahren auf der
Fähre zwischen Djakarta und Singapur zuging.
Nach einer halben Stunde an Bord war keine
Toilette mehr zu gebrauchen, es gab sowieso keine Luftkonditionierung und ein
Besuch auf den Zwischendecks (die zwar für Autos gebaut aber übervoll
mit Menschen waren) ist einfach unbeschreiblich.
- Der aller größte Teil der Besatzung sind unterbezahlte
Philippiner, Inder, Pakistanis und mehr die eingepfercht mit gemeinsamen
Toiletten weit unter der Wasserlinie ihre Hütten haben während die Passagiere
von Luxus umgeben dahin geschaukelt werden.
Es ist die Klassengesellschaft schlechthin auf
solch einem Schiff.
- Und auf einmal verwandelt sich das Schiff in
einen heißen, stinkenden Stahlcontainer mit all den Spannungen die im Kielwasser
folgen.
Krankheiten machen sich schnell breit, vor
allem Magen- Darmgeschichten und dann nur wenige Toiletten (denn immerhin hat
man ja 20 % der Energie zur Hand).
Da werden die Nerven gespannt denn der Raum
an Deck wird knapp weil niemand es in seiner Hütte aushält wo man natürlich
kein Fenster öffnen kann und Handgreiflichkeiten gehören schneller als man glaubt
zur Tagesordnung.
Das Essen wird knapp, denn nur noch „Kaltes“ oder sehr Einfaches kann serviert werden wenn die Vorräte aufgetaut und nicht mehr zu genießen
sind. Da wird in der Essensschlange garantiert gedrängelt. Da kommen die Ellbogen
zum Vorschein wenn man wie ich lese sich vier Stunden lang für einen Hamburger!?! anstellen muss.
- Um die heißesten Gemüter zu beruhigen, so
ist wohl der Alkohol an Bord gratis. Drogen um das Volk zu beruhigen.
(daher auch mein Tipp, wenn der Alkohol
billiger wird wegen niedrigeren Steuern, dann sei auf der Hut, dann ist etwas
oberfaul im Staate!)
- Das Leben an Bord eines solch "toten" Schiffes kann
ein Vorgeschmack auf das sein was passiert, wenn die Infrastruktur, die auch an
Land von der Energie abhängt ist, wegen beispielsweise umfassenden Schäden für Tage
zusammenbricht.
- Noch ein Grund für mich nicht in einer, und
sei sie noch so flotten, Hochhauswohnung in der Stadt zu wohnen. Auch da wird
sich nämlich schnell eine gewisse Untergangsstimmung ausbreiten, die „feine Fassade“
bröckelt schneller als man glaubt und zum Vorschein kommt der „wahre Mensch“ in
uns.
Spätestens dann zeigt sich für Dich und mich aus
„welchem Holze wir geschnitzt sind“.
- An Bord der „Carnival Triumph“ hat sich das
Spiel in ein paar Stunden zu blutigen Ernst verwandelt denn ohne Elektrizität heißt
es: „Rien ne vas plus“. Da ist der Spielsalong genau so leer wie das Bild von der "Carnival Triumph" unten zeigt.
- Spätestens bei einer solchen Krise an Land (bei dem Sturm "Gudrun" wurden 500.000 Haushalte stromlos, viele davon für Wochen und die wenigsten Probleme während dieser stromlosen Zeit hatten die Haushalte auf dem Lande) wird sich
allerdings das recht einfache aber autarke "Torp" beinahe zu einem Palast verwandeln!
- „Faites vos jeux, Mesdames et Messieurs...
- PS Selbst 60.000 Pferde (so in der Grössenordnung liegen die gesammelten "PS" eines solchen Schiffes) bringen mich nicht an Bord eines "Luxusdampfers! In diesem Falle weiss ich zur Abwechslung einmal zu viel...
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- PS Selbst 60.000 Pferde (so in der Grössenordnung liegen die gesammelten "PS" eines solchen Schiffes) bringen mich nicht an Bord eines "Luxusdampfers! In diesem Falle weiss ich zur Abwechslung einmal zu viel...
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