Auch wenn die letzten Beiträge nicht gerade Optimismus verbreiteten und
positiv waren, so finde ich dennoch dass mich die Zeit mit dem Torp sehr bereichert
hat.
- So weiß ich meinen "Komfort" in der Stadt zu schätzen, und wie
einfach auf seine Art das Leben dort sein kann.
- Ich weiß wie schwer es ist alternative Energie zu gewinnen, welche
Schwierigkeiten damit verbunden sind und wie leichtfertig wir im Grunde mit dem
Strom aus der Steckdose, dem Benzin im Tank (noch?!) umgehen können denn sie fließt
noch immer zu erschwinglichen Preisen.
So wäre auch der Luft-Sonnenfänger
in der Stadt ohne das Torp kaum gebaut worden, ich hätte vielleicht ohne die eigene Erfahrung mit Windkraft auch keine
Windradanteile gekauft deren erste Stromlieferung im Februar erfolgt.
- Die ersten Jahre wo ich das Wasser noch aus der Quelle die zweihundert Meter
weit weg liegt tragen musste hat mich nicht nur den Wert des Wassers schätzen
gelernt, nicht nur die Bequemlichkeit gezeigt die fließendes Wasser im Haus mit
sich führt, sondern auch zu dem Verständnis beigetragen wie schwer es Millionen
Menschen auf unserem Planeten haben um überhaupt einigermaßen trinkbares Wasser
zu bekommen, oft über Kilometer weit geschleppt.
- Dank „Svenserum“ bin ich auch der schwedischen „Volksseele“ näher
gekommen und meine Wurzel haben sich in der neuen Heimat ein gutes Stück tiefer
in den Boden gegraben denn es sind noch keine zwei, drei Generationen her und viele
Menschen haben in solchen kleinen Häusern ihr Leben lang gewohnt und das mit
noch weniger Komfort als das Haus heute hat.
Ich kann die Entbehrungen welche dieses Leben mit sich führte in einem Land
wo das Klima sehr hart und harsch sein kann zumindest zu einem Teil nachvollziehen
und verstehe wie dies die Menschen geformt hat.
-Nicht nur dass ich der Natur wesentlich näher gekommen bin, sondern ich habe
viele bereichernde Erfahrungen gemacht und durch die Jahre jede Menge über die verschiedensten
Bereiche gelernt, sowohl handwerklich wie auch theoretisch.
- Auch wäre dieser Blog nicht entstanden, diese einfache Schreiberei die meine
Gedanken verlangsamt und damit Ordnung mit sich bringt, die mir hilft
zumindest ein wenig schöpferisch an Bord tätig sein zu können, denn auch hier
ist ja meine Welt „beschnitten“ und sehr begrenzt.
- Und, "last but not least", so habe ich handgreiflich erfahren wo meine
Grenzen für das freiwillige, einfache Leben verlaufen aber auch wie wenig im
Grunde zum Leben nötig ist.
- Wer weiß, vielleicht hat ja die eine und der andere einen Gedankenanstoß
bekommen dass weniger manchmal auch mehr sein und damit das Leben bereichern
kann...
***
4 Kommentare:
Nicht nur einen Gedanken Anstoss.
Im Laufe der Jahre das Ich diese Blog lese, im Hintergrund, sind mir schon vielen Gedanken zu gestossen.
Das weniger manchmal mehr ist kann Ich nur bejahen.
Ich danke dich Herzlichst das du al deine Erfahrungen mit andere Teilst.
Schöne Grüsse von Arnoud, ein Holländer aus Zürich.
Hej Arnoud
Danke fuer Dein postives feedback und erstaunt bin ich dass Du schon ueber so lange Zeit an meinen Gedanken teilnimmst.
So etwas spornt an, auch weiterhin zu schreiben.
Schöne Gruesse zurueck von einem Deutschen aus Schweden gerade mit dem Schiff vor Englands Ostkueste vor Anker!
Kap Horn
Ich lese erst seit kurzem mit, und danke auch für Deinen blog.
Es scheint, als würden die langen dunklen Zeiten im Ausgleich zur Armut an Licht einen Reichtum an Gedanken hervorbringen.
Wünsche dem Seemann-Einsiedler
gutes Rumkriegen der Zeit bis
ihm die Sonne den Frühling bringt
Roland
Hej Roland
Tja, in der dunkelsten Zeit habe ich wenig geschrieben, dafuer habe ich wieder Zeit jetzt wo ich zur See bin...
Sonnige Gruesse von einer rauhen Nordsee
Kap Horn
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