16. November 2012

Entzugserscheinung

Wer mag schon gerne täglich belogen und betrogen werden?

- Nein, dachte ich es mir doch, weder Du noch ich. Aber genau das ist wie ich die steuernden und herrschenden Kräfte um mich erlebe.
Der Filz von Hochfinanz, multinationalen Konzernen und Politik führt mich täglich an der Nase herum. Etwas das für mich außer Zweifel steht.
Egal aus welcher Himmelsrichtung, ob von Osten oder Westen, Süden oder hier im Norden, so wird mir die Wahrheit vorenthalten, so werde ich manipuliert von der „herrschenden“ Meinung.

- So wie es beispielsweise mit den angeblichen Massenvernichtungswaffen des Iraks geschah, so wie es mit dem unbefindlichen Atomwaffenprogramm des Irans heute geschieht.
Ob Afghanistan, der Balkan oder Griechenland so lügt man mir das Blaue vom Himmel herunter, dunkle Mach(t)enschaften liegen in meinen Augen dahinter und ich werde auf „Teufel komm raus“ mit Propaganda zugemüllt.
Wie kann eine mächtige Person wie Putin in einer überbevölkerten Welt sagen: „Wir müssen mehr Russen werden“ (um eine größere Armee zu bekommen natürlich)? Das zeigt nur das eigene Machtbegehren und nicht eine verantwortungsvolle Haltung die ich mir von einer mächtigen Kraft erwarte. Nein fordere.

- Und jetzt kann ich nur zuschauen, wie ganze Länder total verschuldet werden, wie Banken sich die steuerfinanzierte Infrastruktur unter den Nagel reißen, wo die Welt für einen Nickel ausverkauft wird um angebliche Schulden zu decken, Schulden die den Ländern und deren Bürgern im Grunde mit der Zuwachslüge und der Zinseszinswaffe aufgezwungen werden.

- Aber kann ich wirklich nur zuschauen oder kann ich etwas dagegen unternehmen?

- Es gab eine Zeit in der ich daran dachte einfach auszusteigen, sah aber dann doch keine Alternative für mich darin denn ohne die Gesellschaft lässt es sich nicht leben, ich bin so wie alle auf das Können Anderer angewiesen.
Ohne dieses Können hätte ich nicht einmal Schuhe an den Füssen, geschweige denn all das was es braucht um schlicht und einfach zu überleben.

- Doch nach wie vor sehe ich eine Möglichkeit so frei wie möglich von den schlechten Einflüssen der herrschenden Mächte zu werden: mich zu entziehen wo es nur geht.
Selbst wenn es nur kleine Schritte sind, so gehen sie in die für mich richtige Richtung um meinen Einfluss auf das auszuüben das mir verkehrt erscheint.

- Und da in meinen Augen das teuflisch-raffinierte Bankensystem die Wurzel allen Übels ist, so war es da wo ich schon vor langer Zeit den Hebel ansetzte in dem ich schuldenfrei wurde.
Das wiederum war nur möglich, in dem ich auf vieles welches uns vorgegaukelt wird um ein „glückliches Leben“ zu leben verzichtete und gleichzeitig meine eigenen Wünsche sehr bescheiden hielt.

- Vor beinahe dreißig Jahren verstand ich nämlich: die Bank hat nicht das geringste Interesse daran dass ich schuldenfrei werden wollte, im Gegenteil. Als man dort verstand dass ich „Sicherheit“ in Form eines halben Hauses hatte und gar die andere Hälfte bezahlen wollte, so bot man mir ungefragt den gleichen Betrag als Kredit an!

- Heute verstehe ich, auch ich habe Macht!

- Ich versuche meinen Konsum zu steuern und wo es geht gering zu halten. Sei es beim Essen indem ich zumindest einen Teil schon seit über dreißig Jahren selbst produziere, sei es beim Transport wo ich versuche zu minimieren und ein elektrisches Fahrrad ein weiterer Pedaltritt in diese Richtung ist. Sei es bei der Kleidung wo mir Mode vollständig gleichgültig ist, oder wie dieses Jahr in dem ich selbst meine Stromversorgung zum Teil in die eigenen Hände genommen habe.
Zum einen bin ich bei einer Windkraftcooperative mit eingestiegen, zum anderen produziere ich auf einfachste Weise, auch wenn nur zu einem geringen Teil, aber dennoch eigene Wärme und spare somit elektrische Energie.

- Manche/r wird sicher denken: ja, er kann sich das leisten mit seinem Einkommen als Kapitän.
Und natürlich stimmt das zu einem Teil.
Aber ich hatte mehr als mein halbes Leben nur ein sehr geringes, um nicht zu sagen unbefindliches Einkommen und mir ist es dennoch gelungen selbst als Zivildienstleistender Geld zu sparen da ich in die Welt reisen wollte.

-  Doch nicht genug damit dass ich durch meinen freiwilligen Konsumverzicht und Sparsamkeit das kapitalistische System genau auf dessen wunden Punkt treffe, ich fing auch an einen Teil meines Papiergeldes dem System zu entziehen in dem ich Gold kaufte.
Nach meinem Verständnis war es gerade da wo ich wirklich anfing auszusteigen denn Edelmetalle sind „unerreichbar“ für das System und behalten außerdem ihren Wert. Das haben die Banken schon immer gewusst.
Dass ich heute ein Vielfaches an Papierschnipseln bekommen würde bei einem Verkauf bedeutet nichts, denn ich muss auch bedeutend mehr Schnipsel hinlegen um das Gleiche wie vor vielen Jahren kaufen zu können.

- Und mit „Svenserum“ habe ich mir einen Platz geschaffen, an dem die Unabhängigkeit vom System groß ist.
Auch wenn ich erfahren habe dass mir dieses Haus als ständiger Wohnsitz zu beschränkt ist, dass ich so freiwillig nicht leben möchte, so schenkt mir das Bewusstsein dass dieses kleine, einfache Haus selbst bei strengem Winter bewohnbar ist eine wirkliche Sicherheit. Allemal in einer Zeit in der die Unsicherheit täglich zunimmt.

- Es ist gewiss kein Zufall und der Hauptsitz der Deutschen Bank sieht aus wie ein Paar Stiefel.
Genau so wenig ist es wohl kein Zufall und Entzug heißt auf Englisch „withdrawal“, ein Begriff der sowohl Drogenabstinenz,  Geld entnehmen als auch Rückzug bedeutet.


- Und was die beiden letzten Bedeutungen betrifft, so will ich weiterhin eine „Entzugs-Erscheinung“ sein.


***

3 Kommentare:

maroni hat gesagt…

"oro" et laboro
führt durch alle Krisen ;)
lg maroni

Kap Horn hat gesagt…

Hej Maroni

Tja, mit ersterem hab ich´s nicht, und zweiteres muss auch nicht immer sein...;-))

Dabei las ich erst auf Schwedisch wo "oro" Unruhe bedeutet...

Herzlichen Gruss von der Nähe Götheborg

Kap Horn

maroni hat gesagt…

na ich hab bei "oro" eher an Spanien gedacht.;)