Hintergründiges

12. Juni 2012

Traumwelt

Es ist eine Woche vergangen und doch so kommt es mir vor als wären die Tage auf „Svenserum“ wie ein Traum gewesen.

- Vielleicht ist diese Lichtung ja nur ein Traum den ich träume. Trotz Kälte und Dunkelheit so lassen sonnigwarme Tage dies alles schnell in Vergessenheit geraten.
Tage angefüllt voll Licht und blauem Himmel, im Takt meines eigenen Tempos werkeln zu können und zu sehen wie sich dieses Haus und die Lichtung langsam aber sicher in meine gewünschte Richtung verwandeln, wie Bäume durch ihr Wachsen sie verändern, wie neue Möglichkeiten auftauchen und alte Ideen verwirklicht werden, tun mir in der Seele wohl.

- Seit allen Jahren wohnen Bachstelzen über dem Gästezimmer, trippeln mir schwanzwippend beim rasenmähen hinterher. Alte Bekannte vom Winter wie die Blaumeisen sind im Nistkasten wo vergangenes Jahr noch Grauschnäpper auf dem Dach nisteten eingezogen und überall lebt es, fliegt und surrt und brummt und wächst.


- Oder wie diesen Frühling: ich sitze in den letzten Sonnenstrahlen in der Ecke des Stalls als das Kranichpaar das auch schon seit Jahren am nahen See nistet auf lautlosbreiten Schwingen dicht nebeneinander von hinten über das Stalldach kommt und dem Tal entlang Richtung Sonnenuntergang fliegt, nur gerade ein paar Meter über den Baumwipfeln. Ein Bild das sich auf meiner Netzhaut festgebrannt hat. Um so mehr als ich es ihnen ja gleichtue und selbst fliege.

- Die Kartoffelfurchen fertig zum auffüllen sind ein bekanntes Bild geworden, der Rhabarber, vor drei Jahren noch kümmerlich auf einem anderen Platz, steht wie ein Wächter, ist groß und füllig geworden und zeigt mir den Gang der Zeit auf seine Art an.


- Und wieder einmal steht die Sonne im Tal wo sie nur für knapp zwei Monate im Jahr zu sehen ist, wärmt noch mit ihren letzten Strahlen mein Gesicht.
Ich genieße und tagträume einfach vor mich hin, sehe Hühner und Bienen und Schafe (oder sind es Ziegen?) in einer immergrünen, blühenden, friedvollen, hellen Sommerwelt...


- Es ist kurz nach acht Uhr abends Ende Mai, und die vergangene Winterdunkelheit ist einfach zu einer Erinnerung geworden.

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