Einen Baum zu fällen verlangt Respekt, nicht
nur weil die Arbeit nicht ganz ungefährlich ist.
- Die Sägekette ist gefeilt, der Tank gefüllt,
die Fallrichtung entschieden und Platz um den Stamm geschaffen um keine
Hindernisse zu haben wenn ich dem fallenden Stamm aus dem Weg gehe.
- Aber bevor ich die Säge ansetze um dem Baum
das Leben zu nehmen sind immer eine Entschuldigung, ein Erklärung und nicht
zuletzt ein Danke am Platze.
Dann die Säge gestartet, sie kreischt wirklich
durch den Wald, ein Geräusch das nicht gerade schön ist und Ohrenschützer sind
immer an.
- Der Fällschnitt ist das Erste und schon
dabei steigt mein Puls, denn so viele Bäume habe ich in meinem Leben noch nicht
gefällt.
Dann kommt der Schnitt von der anderen Seite
und ich spüre genau wenn der Baum seinen ersten Knacks bekommt. Öfter habe ich
beobachtet wie ein Schütteln durch ihn geht bevor er sich knackend neigt, fällt nur
um nie mehr aufzustehen.
Im gleichen Augenblick Säge aus und weg vom
Stamm!
- Dann heißt es den Stamm zu entästen und auch
da ist Vorsicht geboten, nicht nur vor dem Sägeblatt, sondern auch davor, dass
man nicht von einem rollenden Stamm plötzlich die Zehen gequetscht bekommt.
Spätestens jetzt läuft mir der Schweiß, denn
wie sagte Bauer Torghny: „Waldarbeit? Das ist die härteste Arbeit die ich kenne.“
- Nach einer Pause geht es weiter den Stamm in
ofengerechte Stücke zu sägen die ich meist an einem Baumstumpf sammele um sie
dort zu spalten. Oder aber, wenn ich nicht mit dem Wägelchen in den Wald kommen
kann einfach rauszutragen.
Oft reicht es mir dann, zumal die Wintertage
kurz sind, denn zwischendurch muss ich immer wieder nach den Öfen schauen, die
Kette vielleicht nochmals feilen, auftanken.
- Noch immer gefällt mir das Spalten am
besten, denn dann bestimmt keine Maschine den Takt und Axtschläge hallen durch
den Wald und ich empfinde sie nie als störend.
Da kann auch ein Buntspecht in der Espe
zwanzig Meter über meinem Kopf weiter an seiner Bruthöhle klopfen ohne dass ich
ihn verscheuche mit meiner Arbeit.
- Schätzungsweise dauert es einen normalen
Arbeitstag bis aus einer lebenden fünfzehn Meter hohen Tanne aufgestapeltes
Brennholz geworden ist und ich denke mal mein Verbrauch ist vielleicht drei
solcher Bäume im Winter. Oder leicht das Doppelte wenn ich die gesamten
Wintermonate hier verbringen würde.
- Ich wende also eine Woche im Jahr
auf (mit allen Pausen und Anderem) um mich mit eigenem Brennholz zu versorgen, oder zwei Wochen um
einen ganzen Winter zu überstehen...interessanterweise genau so lange muss ich
zur See arbeiten um die Heuer für die gesamte Energie für das Haus in der Stadt
zu verdienen.
- So oder so...ich weiß ehrlich gesagt nicht was mir lieber
ist!
***
Oha, Respekt, so ein großer Baum! Muss man in Schweden dafür auch einen Kettensägenschein machen, wie in Dtl., oder darf man dort so Bäume fällen? Aber es ist doch schön, wenn man dann am Kamin sitzt und weiß, dass es brennt, weil man selbst dafür geackert hat und nicht schnöde das Holz einfach im Baumarkt gekauft hat. Aber nun hoffen wir ja erstmal auf den Frühling und warme Tage ohne Heizung ;-)
AntwortenLöschenBeeindruckte Grüße, Ulrike.
Hej Ulrike
AntwortenLöschenNein, einen Kettensägenschein habe ich keinen. Ein pensionierter Holzfäller hat mir ein paar Dinge gezeigt und auf dem Netz hab ich Einiges gelesen. Der Rest ist "learning by doing"!
Aber ich bin immer aufmerksam auf meine Möglichkeit schnell weg zu kommen und mache mir auch den weg frei.
Aber ja, am Feuer vom eigenen Holz zu sitzen wärmt bei der ganzen Geschichte am besten!
Gruesse von der Nordsee
Kap Horn
Vad duktig du är! Jag tar hjälp av snälla grannar när jag behöver fälla träd - blir alldeles för nervös av motorsågar. Och visst är det något speciellt med att elda sin egen ved. Nu är min gamla gran slut så jag går in på mitt gamla päronträd. Kluvet och klart - ska bara in i vedboden.
AntwortenLöschenHej Frejda
AntwortenLöschenTack för "blommorna".
Päronved...mmhhh, mycket glöd i den, det är annat än gran det!
Jag gillar inte heller motorsågen riktigt och är alltid lika glad när den är tyst igen.
Men ett bra hjälpmedel, om än farlig, det är den utan tvekan.
Men inte bara ved har jag fått utan även en halv timme tidigare sol!!!
Hälsningar från Nordsjön.
En halv timme extra sol är inte illa! Det gillar vi! :-)
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