11. September 2011

Alle Tage

Ja, diese Tage die sich ähneln, die uns dadurch so alltäglich vorkommen, schleichen sich immer wieder in unser Leben.

- So war es wirklich an der Zeit, als der Alltag sich nach zwei Jahren Reise durch die halbe Welt selbst da bemerkbar machte, die Heimreise anzutreten.
Noch ein neues Land, noch eine neue Kultur, noch eine neue Küche...das Reiseerlebnis schlechthin wurde tatsächlich zum Alltag!
Macht man alles nur lange genug, dann kommt er, selbst wenn das Leben abenteuerlich ist.

- Seit über fünf Jahren erlebe ich mittlerweile „Svenserum“ bei allen Wetterbedingungen, zu allen Tages- und Jahreszeiten. Obwohl, oder besser weil, ich immer nur zeitlich begrenzt auf der Lichtung bin, so hat es lange gedauert aber auch hier ist er am einziehen.

- Es ist nicht nur „schlecht“ oder langweilige, etwas das wir ja oft mit dem Alltag verknüpfen, denn er bedeutet auch Routinen die das Leben einfacher machen, die Arbeiten leichter von der Hand gehen lassen.
Es bedeutet aber auch ein Verlieren der Spannung da das Leben so „altbekannt“ erscheint und einen Teil des Reizes von Neuem einbüßt.
Neues erscheint mehr als eine Herausforderung, so wie im Winter in einem Haus anzukommen das kalt ist und Stunden braucht um einigermaßen bewohnbar zu sein. Kommt dann der Alltag, so friert man nur anstelle.
Gerade da helfen dann die Alltagsroutinen denn ich weiß welche Handgriffe gelten, weiß wie ich das Haus am schnellsten warm bekomme. So raucht es nur noch ganz selten beim anzünden des Küchenofens ins Haus.
Ich weiß worauf es ankommt und was es gilt vorzubereiten wenn ich das Haus verlasse.

-  Einfach ist es, wenn die alltägliche Wintermorgenroutine auch ohne Überlegung läuft:
Kaffewasser auf dem Gasherd aufstellen, dann die letzte Asche vom Abend zuvor im Küchenherd in den Aschenkasten kratzen und ihn draußen, nur ein paar Schritte von der Haustür in einen Blecheimer leeren, bevor ich ein neues Feuer anzünde.
Kleinholz und auch dickere Scheite liegen immer griffbereit, selbst wenn ich abends als Letztes noch einen Korb holen gehen muss. Ich habe allerdings auch gelernt das noch am Spätnachmittag zu tun und meist reicht es dann bis zum nächsten Morgen.

- Wenn das Feuer brennt pfeift auch schon der Kessel und ist der erste Kaffee getrunken, so macht sich schon die Strahlungswärme vom Herd bemerkbar.
Fegen oder gar putzen nach dem Frühstück ist für mich wichtig damit es tagsüber einladend ist denn Holz macht einfach Dreck. Auch das gehört zum Alltag morgens und abends.
  
- Aber ich habe ja das Glück und bin immer wieder wochenlang weg, lebe und arbeite auf einem Schiff, bin viel unterwegs und freue mich noch immer wenn ich nach der Zeit zur See den Waldweg gehen kann, atme noch immer auf wenn sich die Lichtung öffnet um mich mit ihrer durch die Jahre sehr vertraut gewordene Umgebung empfängt.

- Und die ersten Tage ist durch den Szenenwechsel keine Spur vom Alltäglichen zu sehen, es ist ein wenig wie zum ersten Mal ohne aber mehr Fremdartigkeit zu spüren.
Ich kenne Haus und Scheune, Lichtung und Wald denn der Alltag birgt auch Vertrauen in sich und eine Art der Fortdauer, eine Art von Sicherheit.

- Noch immer freue ich mich auf diesen Ort, daran hat auch der Alltag nichts geändert und der Platz am Küchentisch wartet schon auf mich.


- Im Sommer unter der Treppe, im Winter am Herd! 

***

2 Kommentare:

Frejda hat gesagt…

Hej på dig,

Bor du alltså i torpet året runt? Det måste vara en riktig utmaning att komma dit om vintrarna och elda varmt efter några veckor till havs. Men visst är det mysigt att elda?

Jag såg bilden på din lada. Den liknar min med timrade knutar. Hur gammalt är ditt torp och din lada? Mitt är från 1792. Ditt kanske är från samma tid?

Kap Horn hat gesagt…

Hej Frejda!

Jag bor inte året runt i torpet, men jag landar för det mesta där efter en törn, även på vintern.
Efter veckor i sträck utan ledighet och ibland 80 timmars-vecka måste ja sova ut och ha ostörd tid.
Den "stora systern" till torpet ligger i Västervik, samm stuk byggt 1932, men en aningens större och mera bekvämligheter och en stor trädgård med grönsaker och blommer och en liten äng.
Men ja, även på vintern tillbringer jag ofta dagar och nätter här.
Huset byggeds 1872 fick jag reda på och även en del om de första boende, delvis sorligt med spädbarnsdöd, han blev tidig änkeman, gifte om sig och så blev det två döttrar till innan de flyttade.
Senast någon var bofast här var kring 1965. Han bodde ensam och när han fick diagnosen cancer i 60års åldern, så tog han en dynamitgubbe och blåste skallen av sig på jordkällaren.

Jag flyger hem från Luleå på onsdag och tillbringer även nu de närmste dagarna på "Svenserum", sovar, badar bastu och kankse ett dop in en närbelegen insjö innan jag åker in till staden.
Och så tänder jag förståss en brasa!!!

Tack för all din inspiration jag har fått, Frejda och fortsätt gärna.

Hjärtliga hälsningar från torpare till toparinna.

Kap Horn