10. April 2011

Noch eine Vorstellung

Wie wäre es wenn „Svenserum“ mein einziges zu Hause wäre versuche ich mir manchmal vorzustellen? Die Frage hat mich ja schon von Anfang an beschäftigt.

- Jetzt habe ich tatsächlich schon einige Jahre und zu allen Jahreszeiten Erfahrungen gesammelt wie es ist hier zeitweise zu wohnen. Aber es war der vergangen Winter, der die Frage auf seine Spitze trieb.
Kalt, dunkel, voller Schnee, Batterien die nicht funktionierten und da wurde es plötzlich wieder eng, so wie zu Beginn als ich kein elektrisches Licht hatte.
Ohne den Bauern der den Weg pflügte um die Tiere auf der Wiese die hinter dem Haus liegt zu füttern hätte ich nur einen Trampelpfad durch den Schnee gehabt und wäre mir noch viel mehr „eingeschneit“ vorgekommen.

- Aber nicht nur das, sondern damit das Haus nicht auskühlt, so könnte ich mal gerade einen ganzen Tag wegbleiben wenn ich nicht wieder von Null anfangen will und ich spürte wie das Haus mich dadurch auch fesselt. Ein Wochenende woanders, und das Heimkommen...nun, ich weiß wie es ist wenn mich das „Torp“ mit null Grad im Haus empfängt. Das habe ich oft genug zu spüren bekommen.
Allerdings, wenn das Haus einmal aufgewärmt ist dann reicht tagsüber der Küchenofen oder einfach morgens ein Feuer im Kamin um es gemütlich warm zu haben.

- Im skandinavischen Winter ist man nun einmal einfach sehr auf das Drinnensein angewiesen und die dunkle Zeit ist lange. Da kann es wohl passieren, und die Decke fällt einem auf den Kopf denn der Bewegungsraum ist recht eingeschränkt.
Da heißt es eine starke Psyche zu haben um nicht die Wände hochzuklettern denn die Wintermonate können mehr als lang werden.

- Letztendlich tauchte eine neue Frage auf:
Ist das Leben mit den heutigen Bequemlichkeiten nicht das „einfachere“ Leben?
Die Antwort: im Winter allemal und bedeutend freier was die Beweglichkeit in jeder Hinsicht und auch Möglichkeiten betrifft.

- Aber wir Menschen sind ja anpassungsfähig und wäre also „Svenserum“ mein einziges zu Hause, dann käme ich auch damit klar denn das Haus schenkt Sicherheit auch bei einem Schneesturm und hat alles was zum Überleben gebraucht wird auch wenn vieles mit mehr Arbeit und Zeitaufwand verbunden ist

- Allerdings, „anspruchsvoll“ oder "verwöhnt" wie ich nun einmal bin: Überleben alleine reicht mir nicht!
Dabei ist „Svenserum“ sogar doppelt so groß als die kleine Schwester in dem wohl auch eine vielköpfige Familie einst lebte! Es scheint ganz so zu sein als gehörte auch ich zu denen, die immer mehr haben wollen.


- Da kannst Du es mal sehen!

***

2 Kommentare:

maRONI hat gesagt…

hej Kap Horn,
die Frage ob man "den Weg zurück" z.B. beim Raumbedarf auch so leicht schafft wie vor habe ich auch schon manchmal gestellt.
Heute ist ein Kinderzimmer ja oft größer als früher eine Großfamilie zur Verfügung hatte.Ich kenne eine in der Nähe mit 12 Kindern, die wohnten in 2 kleinen Räumen...Klein Kinder schliefen in Schubladen-Kästen, eigenes Bett hatte keines.
War aber die Ausnahme.
Nur die "Reitställe" die heute noch zu Wohnzwecken gebaut werden, die wollen ja auch finanziert, geheizt,, geputzt werden und da kommen mir die Bedenken.
Ich kann den "schwedischen Winter" ..was die Bewegungsfreiheit anlangt gut nachvollziehen, denn ich logierte ja auch monatelang "berufsbedingt" allerdings hinter Glas mit Blick ins Land!
LG Maroni

Kap Horn hat gesagt…

Hej maRoni

Tja, die Frage ist wie so oft: wo geht die Grenze?

Und die Antwort: da wo ich sie selbst stecken kann, wobei recht viele meiner Meinung nach sich im scheinbar beinahe Grenzenlosem...verlieren?