Es ist vielleicht mal wieder an der Zeit ein Resümee zu ziehen...
- Warum verfolge ich die Idee der Einfachheit schon so lange und „lohnt“ es sich denn wirklich?
Also bisher habe ich noch keine treffendes Gegenargument gehört welches mich davon überzeugt hat mehr Dinge zu besitzen...außer mehr Wohnraum. Und da war es der vergangene Winter der die stärksten Argumente auf seiner Seite hatte.
- Jetzt zähle ich einfach mal alle meine Argumente dafür auf gerade so wie sie mir einfallen:
- Mehr Freiheit, sowohl was Raum und Zeit betrifft, das „sich-um-Sachen-kümmern“ wird weniger und damit bleibt mehr Zeit übrig, vom Platz ganz abgesehen.
- Ordnung ist das halbe Leben...und die Frage was denn die andere Hälfte sei heißt meine Antwort wiederum eigene Zeit für was auch immer, selbst oder gerade fürs Nichtstun!
- Ich trage weniger zu unserer Umweltbelastung ein wenn ich weniger konsumiere. Das ist ja wohl für jeden von uns so glasklar und bedarf keines weiteren Kommentares.
Außerdem: ich bin, pardon my french, den „Verarschungsversuchen“ der Konzerne und Banken weniger ausgesetzt denn ich lasse mich nicht gerne an der Nase herumführen. Je weniger Schnittstellen, desto weniger werde ich für dumm verkauft. Tut meinem Ego ganz gut.
- Ich spare Geld und auch hier ist die Antwort auf die Frage wozu ganz einfach: Zeit ist Geld, oder anders gesagt Geld ist Zeit. Ich konnte also bisher schon monate- ja sogar einmal jahrelang verreisen, war einen langen Sommer an Land und ich werde nicht bis 65 arbeiten, sondern mir schon vorher mit dem Gesparten Zeit für mich kaufen.
Muss ich es vorher für Lebenswichtiges ausgeben, dann kann ich mir zwar weniger Zeit zurückkaufen aber brauche kein Geld zu leihen. Und wer hat schon gerne Geldsorgen?
- Weniger Besitztum befreit auch die Gedanken.
Religion und Geisteswissenschaften haben das schon lange erkannt. Viele Dinge zu besitzen lenkt leicht vom wesentlichen Inhalt des Lebens ab.
Was das denn sei, dieser Inhalt des Lebens fragst Du vielleicht? Das frage ich mich allerdings auch! Und da ist es ein Vorteil, Zeit zu haben um eine mögliche Antwort oder Einstellung zu finden.
- Qualität statt Quantität.
Ein gutes Werkzeug zum Beispiel macht eine Reparatur um so vieles einfacher.
- Übersicht zu behalten fällt leichter.
Und da meiner Meinung nach Äußeres mit Innerem einhergeht, so hoffe ich auch dass mein Leben sich „übersichtlicher“ statt chaotisch gestaltet.
- Es gibt bestimmt noch weitere Argumente für weniger Konsum und weniger Sachen zu besitzen, aber ich sehe ja schon hier klar und deutlich die Antwort auf die Frage: „Warum weniger“ für mich.
- Meine persönliche Freiheit und meine eigene, freie Zeit auszuweiten und darüber verfügen zu können geben sich immer wieder die Hand als Argument für das einfache Leben.
Dazu gehört allerdings auch der freie Wohnraum den ich für mich als Lebensqualität bewerte.
- Letztendlich so bestimmt jeder sein eigenes Maß was viel oder wenig ist, aber weniger ist ganz eindeutig auch weniger belastend.
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6 Kommentare:
Hej "Kap Horn",
deine Beiträge regen zum Nachdenken an und ich lese "fast" alle sehr gerne.
Ich wünschte es wäre immer so eindeutig wie auf dem reizenden Foto. Das Leben wäre einfach, oder? Vielleicht zu einfach und dann langweilig.
Der Winter sitzt dir noch immer in den Knochen=Gedanken, wie ich feststelle und ich glaube, es hat auch etwas mit dem Alter zu tun ;-)), ältere Tiere überstehen wiedrige Witterungsbedingungen auch nicht mehr so gut. Das Mehr an Lebenserfahrung scheint es nicht wettzumachen.
Hej Kap Horn,
Du schreibst uns (meinem Mann und mir) aus der Seele! Auch was das "Umsonst" betrifft.
Leider aber wird in der heutigen Zeit Lebensqualität mit Konsum gleich gesetzt. Schon Kinder werden darauf getrimmt! Ein tolles Auto, ein riesiges Haus, Markenklamotten in großer Auswahl im Schrank und natürlich muss man auch im elektronischen Bereich stets das neueste Teil haben. Wer das nicht mitmacht... Ja, der ist entweder zurück geblieben, altmodisch oder arm.
Sich selbst ein Limit setzen, damit Geld = Arbeitszeit sparen und Lebenszeit gewinnen? Ach nee, das wird als harter Verzicht und "ich will nicht arm sein" bezeichnet.
Solche Antworten bekam ich kürzlich, als ich in einem Forum eine Diskussion über das "persönliche Konsumverhalten" anregte. Ich habe fast virtuelle Prügel bezogen! Schließlich will man sich doch auch einmal belohnen mit irgendwelchen Dingen. Wozu sollte man sonst Vollzeitarbeit haben?
Wir werden oft belächelt, von manchen vielleicht sogar bedauert. Fahren wir ein altes Auto mit 5 Liter, sammeln und verarbeiten vieles aus der Natur, kaufen nur langlebige Dinge, die wir wirklich (be)nutzen, kompostieren und haben auch ansonsten wenig Müll, leben seit Jahren ohne TV usw....
Im Gegenzug zu dem Lächeln ernten wir aber auch Neid. Ich selbst bin seit Jahren nicht mehr berufstätig, was ja an sich schon auf Unverständnis stieß. Doppelverdienst braucht man doch in unserer Zeit. Aber seit mein Mann seine Arbeitszeit auch noch reduziert hat... "Ach jehhhh, wovon lebt ihr nun? Ich möchte auch gerne weniger arbeiten, kann mir das allerdings nicht leisten!"
Nein, wir fühlen uns nicht arm. Genau das Gegenteil ist der Fall.... Das letzte Hemd hat keine Taschen und die gewonnene Lebenszeit kann uns niemand nehmen. Das ist für uns Luxus! Vor allem, da wir alles haben bzw. kaufen können, was wir brauchen oder einfach nur haben wollen.
Nach dem Umweltaspekt fragt ohnehin fast kein Mensch. Die Umwelt schonen ist zwar ok, sogar wichtig.... aber selbst einschränken bzw. nachhaltig leben will man nicht!
Und nun?
Bleiben wir Außenseiter, so wie Du, und beantworten Fragen von interessierten Menschen, die ebenfalls etwas ändern wollen. Jeder, der sein Konsumverhalten überdenkt, ist ein Gewinn für unsere Umwelt und unsere Nachkommen..... Begnügen wir uns mit "Trostpreisen".
LG
Tika,
die auch zum "Club der verrückten" gehört ;-)
Hej
Leserin die "fast" alles gerne liest. (Kein Leser wuerde wohl "reizend" schreiben)
Danke fuer die Blumen...und den Lacher des Tages!
:-)))
Der "olle" Kap Horn
mit massenweise total nutzloser Lebenserfahrung...:-))))
Bitte, gerne! Genau das sollte es auch sein. Ich war nur ein ganz klein wenig im Zweifel, ob es so ankommt! Tschüß bis zur nächsten "Lebensweisheit"!
Möchte deine Seite nicht mehr missen ... auch wenn ich (fast)immer nur still und heimlich hier verweile.
Alles Liebe
Swana
Hej Swana!
Danke Dir fuer Deine guten Worte, Du "stille Teilhaberin".
Alles Liebe auch fuer Dich...
Kap Horn
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