16. Dezember 2010

Kein Wunder

Nein, es wundert mich nicht, dass der Batterieanzeiger bei „Svenserum“ auf „Null“ steht, denn dem Hauseigentümer geht es nicht anders.


- Morgen um diese Zeit sitze ich am Feuer und habe diesen harten Törn hinter mir, vier Wochen mit weit über 300 Arbeitsstunden, ohne die Zeit die Schiff und Mannschaft sonst noch von mir bekommen und nicht buchgeführt sind, mit vielen Nächten die keine waren und Tagen in denen der Papiertiger nicht in den Käfig zu bringen war.

- Aber dort ist er jetzt dennoch wieder gelandet, nur noch ein paar Kleinigkeiten und dann übergebe ich morgen gegen 10 Uhr das Schiff in andere Hände, setze mich in einen Leihwagen, fahre die 400 Kilometer von der West- an die Ostküste.

- Schneesturm ist angesagt und es heißt langsam fahren, aber da ich ja keine Uhrzeit ins Auge nehmen muss, so stört mich das nicht. Außerdem fahre ich selten schnell, denn die Verantwortung für ein Tankschiff färbt ab und ich bin wesentlich risikobewusster geworden.

- Was mit dem Strom nicht stimmt stellt sich dann irgendwann heraus, aber heute und morgen ist mir das total egal. Holz, verlässlich wie immer, ist zur Genüge da, Kerzen, Petroleum- und Stirnleuchten sind an ihrem Platz, irgend etwas zu „arbeiten“ habe ich nicht vor und alles andere ergibt sich bei Tageslicht.
Und so wie ich meine Batterien wieder lade, so werden sich die des Hauses auch wieder füllen!
Darüber mache ich mir keine Sorgen!

- Wer hier eine Zeitlang mitgelesen hat weiß: die nächste Zeit werden die Beiträge eher spärlicher fließen, denn auch die Batterie will wieder gefüllt werden. Und so stehen ja Festtage ins Haus und da ist das Dasein mit Anderem angefüllt.

- Ich werde aber wie immer auf „Svenserum“ Tage und Nächte verbringen und wer weiß schon, was mir dabei wiederfahren wird in dem „versunkenen“ Haus auf der Lichtung irgendwo im småländischen Wald.


- Und wenn es Seltsames und Eigenartiges ist, so wundert mich auch das langsam nicht mehr!

***

4 Kommentare:

Spunk hat gesagt…

Hi Seebär,

*lach*... es würde mich wundern, wenn es NICHTS Seltsames oder Eigenartiges wäre.

Wo, wenn nicht an diesem Rückzugsort, sollte genau so etwas geschehen können?

Leben
einfach
auf kleinstem Raum
und doch
erfüllter
als es in einem
überquellenden Palast
jemals
möglich wäre

Grüß' Deine Mitbewohner und hab eine friedliche Zeit mit vielen seltsamen, eigenartigen Begegnungen ;-)

LG
Spunk

Kap Horn hat gesagt…

Hej Spunk

Danke

Gruesse soeben ausgerichtet! Und ja...ich soll liebe Gruesse zurueck bestellen
Leider auch von dieser neuen Figur, die mir den Strom frisst.
Jetzt ist auch die Batteirie von meinem Telefon leer...!?

Kap Horn

Louise hat gesagt…

Hej Manfred,

God jul och gott nytt år!

Du machst mir soviel Freude mit Deinem Blog, Deine ganze Geschichte habe ich an einigen gemütlichen Abenden gelesen.

Schweden ist meine Leidenschaft, seit ich einige glückliche Jahre meiner Kindheit dort verbringen durfte. Ich bewundere Deinen Mut und Deine Ausdauer, Dich zeitweilig auf dieses einfache Leben einzulassen. Ich sehne mich auch nach einem einfacheren Leben, finde aber bisher nicht den richtigen Weg dorthin – und auf Strom, Gas und fließendes Wasser würde ich wohl nicht verzichten wollen, jedenfalls nicht dauerhaft. Deine Unabhängigkeit von Leitungen ist besonders beeindruckend in der heutigen konsumverwöhnten Zeit.

Mich würde mal interessieren: was ißt Du dort außer selbst angebauten Kartoffeln? Hast Du ein Vorratslager mit langzeithaltbarer Supermarktware? Und wie befüllst Du das, wenn Du dort doch offenbar ohne Auto bist?

Deine Fotos sind sensationell, danke dafür! Das weckt meine Sehnsucht, mehr Zeit in der Natur zu verbringen, und vielleicht mal wieder nach Schweden zu reisen.

Tack så mycket! :-)
Louise

Kap Horn hat gesagt…

Hej Louise

Tack detsamma, auch wenn es ein wenig spät kommt.
Aber ich bin ausser zum Schneeschieben zu wenig gekommen!
Mehr zu Deinen Fragen später in einem neuen Beitrag...

Hälsningar

Kap Horn