17. Oktober 2010

46,5 Grad Fahrenheit

oder 8 Grad nach Celsius. 
Das wird die Temperatur sein die mich am Dienstag gegen zwei in der Nacht erwartet wenn ich nach diesem Törn dort landen werde bevor ich nachmittags weiter in die Stadt fahre um den Mietwagen abzugeben.

- So wie ich das Haus kenne und nach dem Nachtfrost vor zwei Tagen, schätze ich dass es die Innentemperatur ist wenn ich dort die Tür öffnen werde.

- Wie alles so hat auch das einfache Leben seinen Preis. Die Unabhängigkeit vom elektrischen Netz bedeutet nämlich auch Unbequemlichkeiten.
Andererseits, so bekomme ich nur zwei Rechnungen im Jahr für „Svens Lichtung“
Einmal die Grundsteuer von 80 € (das Haus hat eben wegen der Einfachheit keinen Steuerwert) und einmal die Versicherung in der gleichen Höhe gegen Holzwurm, Feuer und Schäden.

- Aber verglichen mit minus zwei Grad im vergangenen Winter, so sind es ja fast „tropische“ Zustände.
Es wird noch keine fünf Minuten dauern nachdem ich die Haustür aufgeschlossen habe und das erste Feuer brennt im Ofen. Nur kurze Zeit später wird auch der „Gusseiserne“ in der Küche in Gange sein.
Überall stehen die Teelichtleuchten schon bereit und werden Licht und Wärme verbreiten.
Ja, ich habe Übung bekommen durch die Jahre dieses Häuschen in „Gange zu werfen“

- Die Öfen sind sauber, ein Korb voller Kleinholz und einer mit groben Scheiten stehen in der Veranda.
Und jetzt wo ich Wasser nahe am Haus habe, so steht auch schnell der Kessel gefüllt auf dem Küchenherd.


- Selbst wenn es dauert bis es warm wird im Haus, so ist die Ecke am Herd immer schnell gemütlich oder aber vor den offenen Kamintüren in der Stube wo die Strahlungswärme sich schon bald bemerkbar macht.

- Auch wenn mache/r denkt wie ungemütlich, so wärmt alleine das Geräusch von knackenden Scheiten, von einem prasselndem Feuer mein Gemüt mehr als es die modernste Zentralheizung je vermag.

- Außerdem so vergesse ich es nicht: ich mache es gewollt und aus freien Stücken. Es gibt also schon von daher keinerlei Grund mich über 46,5 Grad Fahrenheit zu „beklagen“!
Aber an den kommenden Winter will ich deshalb noch lange? nicht denken.


- Obwohl...auch diese Jahreszeit hat etwas an und in sich und vielleicht ist es ja selbst dann noch eine romantische Idylle hier auf „Svenserum“?

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Allein die Bilder von diesen züngelnden Flammen und eine "flammende" Erzählung von 8 Grad lassen einem warm ums Herz und das Wasser im sogenannten Schiffchen des Küchenherdes rasch heiß werden.

Viele der jünsten Beitrage heizen wirklich ein... Danke für das viele Schreiben!

Übrigens: Die Lindenblätter, die das gelungene neue Layout in warmen erdigen Tönen nun überwölben, helfen auch gegen vorzeitige Wintergedanken.

Erholsame, gesunde, gute Zeit an Land - und neuen Füllstoff für den Wörtertank!

Kap Horn hat gesagt…

Hej S.

Danke fuer die guten Wuensche und ja, ich hoffe auf neue "Erlebnisse" in dieser Waldwelt...

Pancho hat gesagt…

Hej Kap Horn,

einfach fantastisch Deine Seiten !

Ich brauch kein Buch mehr zu lesen -
ich kopiere mir Deine Seiten und habe stundenlange Unterhaltung und kann Deine Gedanken und Empfindungen förmlich spüren.

Diesen Menschen möchte man kennenlernen !

meint Pancho, der hoffentlich in zwei Jahren auch genauso glücklich
und zufrieden in sein Haus in Smaland einziehen kann. (wird !)

Kap Horn hat gesagt…

Hej Pancho

Da werden wir ja sowas wie "Nachbarn"! Viel glueck mit dem verwirklichen Deiner Idee.

Und Danke fuer Deine Freude am Lesen von meinem doch recht einfachen Geschreibsel.

Anonym hat gesagt…

Hej Kap Horn,

weisst Du, es wird viel in der Welt rumgequatscht - aber das wirklich Wertvolle und das was das Leben schlussendlich zufrieden und lebenswert macht sind die Dinge, die Du so treffend hier zu Papier bringst !

Natürlich hat jeder seine eigenen Vorstellungen, was ein erfülltes Leben ist. Und nicht jeder kann sich es so einrichten wie er es gerne hätte, aber wenn Du mal den Norden gerochen und gesehen hast und dein Seele nicht total verkümmert ist vor lauter Überfluss
und Wohlstand, dann kommst Du davon nicht mehr los.

Es reicht halt nicht, wie Du es ja
eigentlich auch zum Ausdruck bringst, jeden Tag dem schnöden
Mammon hinterherzujagen um sich
wohl zu fühlen - es sind die kleinen Dinge, die sich tief festsetzen und das Leben lebenswert machen ! Du erfährst es ja täglich persönlich aufs Neue.

Wir (besser unser ältester Sohn) haben uns in Smaland 2009 ein Haus gekauft - nicht im Wald (leider) aber in ! Schweden ! und auch mit genug Platz drumrum, so dass wir rausgehen-, Gras mähen- und Holz hacken können, die Vögel singen hören und uns schon bei der Anfahrt
zum Haus (1450 km) jedesmal wie neugeboren vorkommen. Andere empfinden das als Stress pur. Wir lachen darüber -weil wir nämlich auch unser kleines Paradies gefunden haben!

Spätestens über Weihnachten werden wir wieder im Regen spazieren gehen
oder mit kalten Nasen den Schnee geniessen !

Für heute liebe Grüße
von Pancho