9. Mai 2010

Diffuses

Tagelang im Nebel zu verbringen wo das Vorschiff das Einzige ist, das das Auge fängt und außerhalb dieser kleinen Welt ansonsten Himmel und See zu einem Grenzenlosen verschwimmen mit dem Schiff im Raume hängend formt das Dasein auf seine Art.

- Wie ganz anders an Land wenn der Nebel in Schwaden zieht oder einfach alles in sein feucht-weißes  Tuch einhüllt. Egal wie dicht, so gibt es doch immer ringsum etwas das dem Auge einen Anhaltspunkt gibt und selbst wenn der Himmel die Erde berührt, so ist die Erde noch immer sichtbar.
Es tropft von den Zweigen und Blättern, die Natur riecht, vor allem im Frühling und Herbst auf ihre ganz besondere Weise. Geräusche werden anders getragen und es ist schwer deren Quelle auszumachen.



- Ich habe sie schon oft erlebt hier oben im Wald, diese Tage wo ich mir wie von der Außenwelt abgeschnitten vorkomme, ja die Außenwelt scheint sogar aufgehört zu haben.
Die Welt schrumpft und wohin ich mich wende, bin ich der Mittelpunkt denn der Nebel begrenzt das Sichtfeld auf einen Ring um mich.
Aber der Nebel kann die Welt auch mystisch gestalten weil er uns die Orientierung erschwert.
Eigenartig still wird es, ganz anders als wenn es schneit oder regnet. Das Wesen der Natur scheint näher zu rücken und greifbarer zu werden weil die bekannten Konturen sich verändern und unschärfer werden. Das Auge nimmt eine andere Sichtweise an und sieht Dinge diffus und daher solches was das normale Tageslicht nicht enthüllt.

- Allerdings da kann selbst im Sommer ein Feuer angebracht sein als Gegenkraft gegen die feucht-klamme Welt. Aber da zeigt sich wirklich, wie gut man seinen Ofen kennt, denn bei Nebel und Windstille den Küchenofen anzuwerfen bedarf des Fingerspitzengefühls

- Aber wenn er Tage anhält, so drückt er auf die Lebensgeister so wie anhaltender Regen, wie lange  Dunkelheit im Winter, wie immer nur die gleiche Temperatur oder ständiger Wind.
Selbst habe ich sogar schon erlebt, so unglaublich es auch klingen mag, dass ein ständig blauer Himmel nach ein paar Monaten mir auf mein Gemüt gegangen ist.

                     


- Auf dem Wasser löst sich die Welt bei Nebel leicht in „Nichts“ auf.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hej Kap Horn,
du zeigst immer so wunderbare stimmungsvolle Photos ... ich kann den Frühlingsnebel förmlich riechen!
Vielleicht liegts auch daran, dass wir hier selber gerade Nebel haben - allerdings sitze ich drinnen, habe also keinen richtigen Kontakt mit der Außenwelt, kann nur in ein dumpfes "Nichts" blicken ...
Ganz benebelte Grüße von
Anne

Kap Horn hat gesagt…

Hej Anne

Freue mich schon (und wenn es nur auf den Nebelgruch ist) auf den Donnerstag wo ich nach fast 8 Wochen zur See wieder die Tuer von "Svenserum" aufschliessen werde!

Anonym hat gesagt…

Oh ja, das glaub ich dir gern!
Bestimmt hat es sich bis dahin bis zur Sonne rumgesprochen, dass du ein neues Sonnenpaneel bekommst und sie wird ordentlich scheinen, damit du gleich siehst, wie toll es funktioniert!

Und gar nicht mehr so bald, und auch ich werde nach langer Zeit wieder eine liebgewonnene Tür zu einem kleinen Paradies aufschließen ...

Entspanntes freudiges Ankommen wünscht dir
Anne