Hintergründiges

14. Januar 2010

Wolfsstunde

Wer hat sie nicht schon erlebt, diese lange Stunde so zwischen drei und vier Uhr in der Nacht?

- Zu der Zeit, wo die Nacht am kältesten ist, der Körper die wenigste Aktivität hat, seine Temperatur und Blutdruck sinkt und der Stoffwechsel am niedrigsten ist, also wenn wir am wehrlosesten sind, genau da schlägt sie zu: die Wolfsstunde.

- Wer zu dieser Zeit aufwacht, hat meist keine gute Gedanken über das Leben, alles erscheint feindlich, sorgenschwer und auch die Angst ist für viele dann nicht weit weg. Es ist zumindest im Volksglauben die schwerste Stunde des Tages wo laut ihm die meisten Menschen sterben, wo die Albträume drücken.

- Zum Glück, so erlebe ich diese Stunde, wenn der innere Wolf heult und nach mir schnappt sehr selten, und im Sommerhalbjahr ist es ja um diese Jahreszeit schon hell und das verscheucht die Schatten. An Bord ist immer jemand auf Wache und da wagt er sich nicht heran.

- Aber im Winter kann es passieren, die Schatten greifen nach mir und da hilft nur eines: aufstehen.

- In der Stadt stören mich immer die Lichter, ich mag es wenn die Nacht dunkel ist so wie hier im Wald.

- Da ich niemanden störe, keiner sich wundert was ich denn um diese „verlassene Zeit“ wohl tue, so kann ich in aller Ruhe am Küchentisch sitzen und einen Kaffe trinken.
Ein Feuer im Herd ist schnell entfacht und somit habe ich zwei gute Verbündete gegen die „langen Schatten“.

- Und der Blick auf die Bäume in der nächtlichen Natur die auch ihre „dunkle Stunde“ hat ist immer wieder beruhigend, denn hier ist es ja so wie es ist und sein soll.

- Ja, hier hat selbst morgens um diese Zeit die Welt ihre eigene Ordnung und sie nimmt diese Stunde hin für das was sie ist.


- Es ist die Stunde des Wolfes und die ist einfach so.

***

3 Kommentare:

  1. Die Wolfsstunde....

    zwischen drei und vier Uhr nachts, die Zeit der Leber....
    manchmal um diese Zeit, kommt ein kreativer Schub....

    und manchmal ist es finster, beengende Gedanken kriechen durch einen durch....

    ein paar mal über die Leber streicheln, und sie zum lachen bringen... das weckt den grossen Grauen, der sich den Wolf, zur Wolfsstunde, besonders gern ansieht.... denn zur Wolfsstunde stört nichts....

    WMW

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  2. Die Wolfsstunde ...

    Ein interessanter Artikel, welchen du verfasst hast!
    Ich werde mir einige Anregungen geistig zukommen lassen und diese, deine Worte in einem Gedicht verpacken.

    Das Bild, welches du unten angefügt hast, behandelt im Übrigen explizit den "Nachtmahr(en)", falls dir dieser Begriff etwas sagt.

    Es grüßt

    Alice Kingsleigh (Du findest mich unter Fanfiktion.de.)

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  3. Hej Alice

    Danke, und schön dass ich Dich inspirieren konnte.
    Schicke mir gerne einen Link wenn Dein Gedicht veröffentlicht ist.

    Ja, der Begriff ist ähnlich im Schwedischen wo der Alptraum einfach "mardröm" heißt.

    Gruss

    Kap Horn

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