Die Kirschenzeit ist angebrochen.
- Ganz im Gegensatz zu der Frucht, die ich noch vorgestern in Händen hielt, mich wundernd was es denn für eine sei. Form und Farbe einer blauen Pflaume, aber groß wie ein Tennisball und ich dachte nur: „Na ja, man hat mal wieder eine Pflaume hochgepäppelt um Masse zu bekommen.“ Das Fruchtfleisch war dann eher eine Mischung aus Pflaume und Pfirsich, oder Reneclaude. Recht saftig und einigermaßen süß aber nicht wert zu kaufen fand ich. Irgendwas fehlte am Geschmack.
- Aber nicht nur am Geschmack fehlte es, sondern auch am Kern.
- Die Frucht hatte einen verkümmerten, kaum wildkirschengroßen, krankaussehenden Kern und das war es!? Der Versuch, aus diesem Kern einen lebendigen „Was-auch-immer-fuer-einen-Baum“ zu ziehen ist völlig zum Scheitern verurteilt.
- Sollte ich also den Wunsch hegen, mir selbst solch einen Baum zu züchten, so bleibt nichts anderes uebrig, als das „Material“ zu kaufen. Aber welcher Gärtner will schon solch einen degenerierten Baum?
- Selbst der Kern, die Voraussetzung des Lebens, wird dem Gewinn geopfert und das zeigt mir auf ein Neues: die Profitmaffia hat einen Weg eingeschlagen, der lebenswidrig ist.
-„Torpare, bleib bei Deinen Wildkirschen!“
1 Kommentar:
Ganz richtig, Kap Horn,
denn die "wilden" oder jedenfalls alten Sorten sind nicht nur natürlicher (und meist auch schmackhafter), sie sind auch viel besser an die Umgebung angepasst, sind krankheitsresistenter und überstehen die harten kalten Winter wesentlich besser als dieses hochgezüchtete Zeugs. Und irgendwie sind sie auch viel schöner - eben natürlich ...
Ich habe dieses Frühjahr hier in Deutschland auch in meinem neuen Garten viele schöne Bäume gepflanzt, alles alte/wilde Sorten. Es wird wohl noch ein paar Jahre dauern bis sie das erste Mal tragen, aber die Geduld wird sich lohnen. Ich freu mich schon auf die ersten Äpfel und Kirschen!
(Hinter dem Grundstück, im Wald, gibt es auch einen Wildkirschenbaum, von dem werd ich in den nächsten Tagen einmal kosten...!)
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