Hintergründiges

17. Dezember 2008

Eine schweigsame Zeit

Der Winter ist die schweigsame Zeit, nicht nur in der Natur, sondern auch die Menschen reden weniger. Zumindest wenn sie sich draußen begegnen, denn man bleibt nicht gerne stehen wenn der Wind kalt und schneidend bläst und einem durch Mark und Bein geht.
- Morgen bin ich wieder unterwegs nach Hause, mein Törn ist vorbei, ich bin wie immer müde und sehne mich nach Stille.
- Morgen um diese Zeit werde ich am Feuer sitzen, vollkommen verantwortungslos sein und schweigen.
- Der Gedanke daran, dass ich hier oben im Wald das Schweigen lerne, kam mir heute Abend während meiner letzten Wache auf der Brücke.
- Nie zuvor in meinem Leben habe ich so lange geschwiegen, wie hier oben auf dieser Lichtung, denn das gesprochene Wort ist eine Seltenheit wenn ich hier meine Tage verbringe.
- Beim Axtschwingen oder beim Arbeiten ohne Maschinengeräusche, so halte ich meist einen inneren Monolog, aber selten, dass ich mal laut mit mir spreche.
- Wahrlich, interessante Seiten des Lebens lerne ich hier kennen.


- Bald wird auch das Wasser für eine Weile schweigen.

Geschwiegenes Wort -
spricht es dennoch hundertfalt.
Die Nachtigall singt.
Kap Horn

3 Kommentare:

  1. Hei Kap Horn,

    ich wünsche Dir ein friedliches Fest im Torp, Glück und Gesundheit für das kommende Jahr und erholsame 6 Wochen in der Stille der Natur.

    Laß es Dir gut gehen!

    LG

    Tika

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  2. nachtigall wach auf
    singt ein altes Weihnachstslied
    echo im schweigen

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  3. Eine Handvoll Verse für den Weg in den Wald, wie Moos, Holz oder Granit unter die Füße gebreitet

    von Josef Guggenmos:

    Still stand ich im Wald,
    war zu Haus, war nur da, ich:
    Baum unter Bäumen

    Ich lege mein Ohr
    an den Ahorn, fast hör ich
    es schlagen, seine Herz

    Spinnennetz zwischen
    Strauch und Strauch. Mich verneigend
    geh ich unten durch.

    „KINDERZEICHNUNG

    Du hattest ein viereck gemalt
    darüber ein dreieck,
    darauf (an die seite) zwei striche mit rauch -
    fertig war
    DAS HAUS

    Man glaubt gar nicht,
    was man alles
    nicht braucht“
    (Reiner Kunze)

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