Hintergründiges

16. August 2008

Aussteigen?

Wer hat sich nicht schon mal Gedanken oder Tagträume darüber gemacht?

Was wäre... wenn ich einfach alles hinter mir lassen könnte, nicht mehr zur Arbeit müsste, mal etwas ganz anderes machen würde?
Wenn ich frei wäre?

- Selbst gehöre ich noch immer zu denen, selbst mache ich mir immer wieder mal Gedanken über diese Frage.
Die Möglichkeit dazu hat mir das Leben eingeräumt, denn ich habe Glück gehabt, lebe sparsam, habe noch immer eine gut bezahlte Arbeit von deren Lohn ich nur ein Drittel und oft weniger gebrauche.
Schon mit dem Ablauf der Kündigungsfrist könnte ich ein freier Mann sein!

- Warum ich das nicht tue, frage ich mich also noch immer.

- Letztes Jahr war ich für sieben Monate ein freier Mann, hatte genug von der Arbeit, war müde bis auf die Knochen, ausgelaugt, und wenn ich weiter gemacht hätte, dann wäre ich heute krank.
Aber als die Dunkelheit im Spätherbst immer mehr zunahm, ist mir letztendlich die Decke auf den Kopf gefallen und jetzt bin ich schon fast ein Jahr wieder auf dem gleichen Öldampfer wie zuvor.

- Noch dazu kommt auch der äußere „Druck“, eingekleidet in Worte wie:
„Du kannst doch mit Deinen 51 Jahren noch nicht aufhören zu arbeiten!“
„Der Mensch muss doch eine Aufgabe haben!“
Dabei ended es dann meist mit der (berechtigten) Frage: „Und was willst Du statt dessen tun?“

- Das genau ist die Frage mit der ich mich selbst beschäftige.
Oft sitze ich am Küchenfenster, schaue auf den schweigenden Wald mit seinen hohen Bäumen, doch bisher habe ich noch keine zufriedenstellende Antwort von ihnen bekommen.

- Einfach in den Tag zu leben während ich an Land bin und meine Freizeit genieße ist eine Sache, aber das auf unabsehbare Zeit zu können, erscheint mir weniger zufriedenstellend.
Das muss allerdings auch nicht sein, denn das „Torp“ bietet mir viele Entfaltungsmöglichkeiten.

- Außer der Waldarbeit und dem rein Praktischen um das Leben dort zu organisieren, sind die Möglichkeiten des Gärtnerns riesig, der Bienentraum ist noch immer nicht umgesetzt, Verbesserungsmöglichkeiten an Haus und Scheune noch lange nicht ausgeschöpft.

- Der Ehrlichkeit halber gestehe ich: im Grunde male ich hier auf meiner Lichtung an einem dreidimensionellen Bild, dessen Leinwand 5000 m2 groß ist und dem ein Hauch von verträumter Romantik nicht fehlt.


- Es bereitet mir schlicht und einfach Freude, an diesem Bild zu malen!

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