Hintergründiges

1. Juni 2008

Unmöglich?


Eine Leserin hat heute gefragt wie es denn wohl kommen mag, dass so viele gerade aus „Småland“ unter den Blogschreibern zu finden sind?

- Die Menschen waren lange arm in Småland und ich denke man hat sich noch weit in das vorige Jahrhundert hinein Geschichten erzählt, bevor der Fernseher seinen Einzug hielt und diese Kunst einfach wegflimmerte.

- Und vielleicht ist es gar nicht so eigenartig, denn hier gab und gibt es noch immer viele wirklich versteckte Plätze wo die Bäume durch den Wind mal rauschend, mal raunend auf ihre eigene Art Geschichten erzählen für den der zuhören möchte.
Mal säuselt eine Espe ihren Monolog und es ist als ob alle anderen Bäume ihr lauschten.
Und manchmal sind sie alla ganz still, dann denken sie sich wohl eine neue Geschichte aus.

- Und da es hier noch viele alte Bäume, vor allem Eichen gibt, so reicht die Erinnerung weit zurück, ja beinahe bis in die Wikingerzeit.

- Sie kennen Erzählungen von Hunger, Armut und harter Arbeit. Aber auch von fernen Ländern die durch die Seefahrt hergebracht wurden.
Die Hungerjahre gegen Ende 1860 haben viele gerade aus Småland gezwungen in Amerika ihr Glück zu versuchen. Einige sind zurückgekommen, viele geblieben, wieder andere für immer verschollen.
Manche brachten Freude und Wohlstand zurück in ein einfaches Torp, andere hinterließen nur Sorge.
Aber auch einfach von frohen Tagen wo die Sorgen weit im Schatten lagen kann man hören, von junger Liebe und altem, stillen Glück.

- Wehe aber der Sturm schüttelt und biegt die Bäume, reißt und zerrt an ihnen!
Dann werden die Geschichten unheimlich und mitunter gar roh und brutal.
Wenn Bäume unter lautem, knirschendem Ächzen entwurzelt werden oder ihr Stamm krachend zersplittert, dann handeln sie um Elend und Mord, um Totschlag und Drama!

-Unmöglich, dass Bäume erzählen können sagst Du?
Also ich lege meine Hand dafür nicht ihn´s Feuer.
Du etwa?

- Die Eiche unten an der Quelle hat die lebendigen Tage von „Källdalen“, der ehemals nächste Nachbar zu „Svenserum“ erlebt. Jetzt sehe ich nur noch die Grundmauern.


- So sah es einmal dort aus und die Eiche, deren Stamm links im Bild zu sehen ist steht noch heute, ist in ihren besten Jahren und weiss noch wie es damals war.

3 Kommentare:

  1. Nein, die Leserin dachte eher nicht an Blogschreiber, da sie Bücher viel intressanter und ausdauernder findet.
    Wird es irgendwann einmal ein Buch geben...ähnlich "De ovanliga" och "De ovanliga 2" nur eben als eine (ganze) "Geschichte"?... Torparens berättelse?

    jag undrar bara...
    L.

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  2. Hej L.

    Man sagt zwar wer auf einen Berg will, der soll nach den Sternen greifen...!

    Also, hier meine Gedanken nieder zu schreiben ist eine Sache. Ein Buch ist eine ganz Andere.
    Aber die Tuer dorthin ist nicht geschlosssen, soviel weiss ich.
    Ich sehe mein Schreiben hier eherwie die ersten Gehversuche.

    Kap Horn

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  3. ....fesselnde, erfolgversprechende Gehversuche...aber meine Meinung gilt nicht viel...

    Und wer sagt, dass ein Buch nicht aus Gedanken bestehen kann, entstehen ja auf jeden Fall.

    L., gerade von einer Regenbogen-Schau zurück, ein Reh vor dem Küchenfenster - glücklich :-)

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