23. März 2008

Die Statusschraube


Hart ist sie angezogen bei vielen Menschen, die Statusschraube, denn es ist, so erscheint es mir zumindest, von größter Wichtigkeit sich mit Statusdingen zu umgeben.
Das Symbol, mitlerweile im wahrsten Sinne des Wortes schlechthin, ist noch immer das Auto. In Schweden werden sie noch immer größer, schwerer und benzinschluckender. Man fährt mit „Stadt-Jeeps“ in Stockholm um ...ja was eigentlich?
Bestimmt nicht um sich lächerlich zu machen.
Aber genau das machen sie sich in meinen Augen, es ist ja doch so einfach durchschaubar, diese ganze Gedanken- oder besser Bewusst(seins)losigkeit die dem Fahrer im Gesicht geschrieben steht.
Nein, das war ja nicht der Sinn, sondern mal will zeigen“ seht her, ich bin erfolgreich und hebe mich von Euch ab.“ Es hilft auch nichts, wenn man seine Haltung hinter Scheinargumenten wie größere Sicherheit usw. versucht zu verbergen.

- Dann gehört am Besten natürlich auch noch das passende Wohnen dazu. Die Häuser werden zu Schlössern mit einer Wohnfläche die ins Uferlose am wachsen ist.
Aber gerade uferlos sollte das Haus dann auch wieder nicht sein, denn jeder mit „Selbstachtung“ wohnt natürlich am Wasser!
Meist gehört dieser ganze Besitztum erst einmal einer Bank und man hat einen mindestens 30 jährigen Kontrakt als freiwilliger Leibeigener unterschrieben.
Aber das macht ja nichts, denn schon morgen ist ja alles so viel mehr wert geworden da kann man genau so gut auch noch etwas mehr Geld leihen und sich die Yacht vor die Haustür legen.
Damit das Bild komplett ist sozusagen!

Und solche, wo die „Kreditwürdigkeit“ nicht ganz dazu reicht, können sich vielleicht eine Handtasche mit einem „teuren Namen“ an den Arm hängen oder eine goldene Schweizer Uhr...Entschuldigung...Chronometer an das Handgelenk schnallen.

- Hast Du das Geld dazu, und hast Du wirklich Spaß daran (Freude ist ja wohl verkehrt in diesem Zusammenhang), dann mag das angehen, aber verkaufst Du Dich an Kreditgeber um mehr zu scheinen als zu sein, dann hast Du es vielleicht sogar nicht besser verdient.

- Was das mit „Svenserum“ zu tun hat?

- Ganz einfach, diese schlichte „Datscha“ ist in einiger Leute Augen absolut nicht standesgemäß für mich, das ist zu einfach, ja sogar primitiv, der Standard zu arm und mehr müsste ich mir doch leisten können.
Spätestens bei dem Plumpsklo scheiden sich dann wirklich die Geister.
Ich hätte mal besser das Sechsfache für ein „Wochenendhaus“ hingeblättert (oder geliehen), die Ostsee oder zumindest einen See vor der Haustür und alle Bequemlichkeiten mit dazu.

- Um ehrlich zu sein, so lächele ich nur still vor mich hin, denn ich bin ein freier Mann, dieses alte „Torp“ gehört mir und nicht der Bank, die „finanzielle Belastung“ im Jahr ist nicht viel größer als ein teures Abendessen für Zwei in einem feineren Restaurant!
Und jetzt, da die Weltwirtschaft am Wackeln ist, das Haus morgen doch nicht mehr wert ist als heute, ist vielen das Lachen sowieso schon vergangen.

- „Mehr sein als scheinen“ sagte die Sonne und verschwand hinter den Wolken.


- Man rätselt noch immer: war hier die Statusschraube oder der Bauherr überdreht?

- Ich zumindest denke, das geht Hand in Hand!

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